Was ist das UroLift®-System?

Das UroLift®-System ist eine „minimalinvasive“, also schonende operative Technik zur Behandlung der gutartigen Prostata Vergrößerung.
Abb.1: Übersichtliche Darstellung von Prostata und Blase. Das UroLift®-System wird über ein Endoskop in die Harnröhre eingeführt.
Abb.2: Über dieses Instrument werden dann die Implantate rechts und links der Harnröhre platziert. In der Regel sind 4 Implantate nötig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Abb.3: Nach Entfernen des Instruments bleibt die Harnröhre geweitet und ein normaler Harnfluss ist wieder möglich.
Abb.4: Blick durch das Endoskop vor dem Eingriff: die Harnröhre wird durch die Prostataseitenlappen verengt.
Abb.5: Blick durch das Endoskop nach dem Eingriff: die Prostataseitenlappen sind durch die Implantate zur Seite gespannt und die Passage der Harnröhre wieder freigegeben.

Wie funktioniert das UroLift®-System?

Bei der Anwendung des UroLift®-Systems wird überschüssiges Prostatagewebe durch Verankerung mehrerer Fäden zur Seite gedrängt, um so den Harnfluss wieder freizugeben. Es wird kein Gewebe geschnitten, erhitzt oder abgetragen, wodurch die sexuelle Funktion des Mannes nicht negativ beeinflusst wird.

Für wen wird das UroLift®-Verfahren empfohlen?

Die Leitlinie der Europäischen Urologenvereinigung (EAU) empfiehlt das UroLift®-Verfahren für Patienten mit einer gutartigen Prostata Vergrößerung, die Wert auf den Erhalt der vorwärtsgerichteten Ejakulation (sogenannte antegrade Ejakulation) legen.

Woher weiß ich, ob die Behandlung mit dem UroLift®-System die richtige für mich ist?

Das UroLift®-System ist eine Alternative zu Medikamenten oder einer größeren Operation. Möglicherweise erwägen Sie eine TURP/Laser-Behandlung oder haben eine solche geplant, oder Sie sind mit den Medikamenten unzufrieden oder haben diese abgesetzt. Dann könnte das UroLift®-System eine mögliche Alternative für Sie sein.

Allerdings sind nicht alle Patienten für dieses Verfahren geeignet. Gerne können wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch hierzu detaillierte Informationen liefern.

Wie erfolgte die Behandlung mit dem UroLift®-System?

Bei der Behandlung wird eine Einführhilfe verwendet, um die permanenten Implantate einzusetzen und hierdurch die Obstruktion zu beseitigen. Der Eingriff kann ambulant unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden. Normalerweise ist nach der Behandlung in manchen Fällen ein Katheter für einen Tag erforderlich. Ein stationärer Aufenthalt ist nicht notwendig.

Was geschieht nach der Behandlung?

Nach der Behandlung gehen fast alle Patienten am selben Tag nach Hause. Nach der Behandlung gibt es nur minimale Ausfallzeiten, und bei vielen Patienten tritt die Linderung der Symptome bereits nach 2 Wochen ein. Während der Genesungszeit können die Patienten unter Umständen gewisse Beschwerden beim Wasserlassen verspüren. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören leichtes Blut im Urin, Schmerzen oder Unwohlsein beim Wasserlassen, erhöhter Harndrang und Beschwerden im Beckenbereich, die in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen nach dem Eingriff verschwinden.

Wir durch UroLift®-System meine sexuelle Funktion beeinträchtigt?

Durch die Behandlung mit dem UroLift®-System wird die Sexualfunktion nicht beeinträchtigt.

Ist die Behandlung dauerhaft?

Das UroLift®-Implantat ist ein dauerhaftes Implantat, und die Behandlung soll dauerhaft sein. Die Wirksamkeit wurde in klinischen Studien für mindestens vier Jahre nachgewiesen. Langzeitdaten über diese Zeit hinaus sind derzeit noch nicht verfügbar.

Werden die Kosten für das UroLift®-Verfahren von den Krankenkassen übernommen?

Die Kosten belaufen sich, je nachdem wieviele Anker verwendet werden müssen, auf ca. 3.500 -3.800 Euro. Für Versicherte der privaten Krankenkassen wird das Verfahren in aller Regel übernommen. Für Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen wird dieses Verfahren in Deutschland bislang nicht übernommen, kann aber als Selbstzahlerleistung angeboten werden.

Was geschieht, wenn die Implantate entfernt werden müssen?

Das Implantat besteht aus chirurgischen, implantierbaren Standardmaterialien: einer Nitinol-Kapsellasche, einer Harnröhrenlasche aus Edelstahl und einer Polyesternaht, die die beiden Laschen zusammenhält. Ihr Arzt kann das Implantat bei Bedarf einfach entfernen. Die Naht kann durchtrennt werden, und das Harnröhrenendstück kann mittels einer Fasszange entfernt werden.

Gibt es irgendwelche Kontraindikationen?

Die primären Kontraindikationen sind ein obstruktiver oder hervorstehender Mittellappen der Prostata, eine Prostata mit einem Volumen von mehr als 100 cm³ und der Verdacht auf Prostatakrebs.

Liebe Patientinnen, liebe Patienten,

aktuell kann es aufgrund von Krankheitsausfällen zu erschwerter telefonischer Erreichbarkeit unserer Praxis kommen.

Schreiben Sie uns aber gerne eine E-Mail, wir werden diese so schnell wie möglich bearbeiten. Nutzen Sie zur Rezeptbestellung gerne den Rezeptanfrage-Button. 

Vielen Dank!